Mingalabar und Dschezutin Badä

Da bin ich wieder.
Hat ein wenig länger gedauert, und ich enschuldige mich vielmals bei allen.
Es ist viel passiert in Mingala-Wunderland.
Wir sind gereist, Straßen und Brücken wurden gebaut, Rätsel gelöst, und neue gestellt, Filme gedreht und wir hatten Besuch.
Aber eins nach dem Anderen. Zumindest vielleicht. Eher wahrscheinlich ist, dass ich wieder einfach so herumschwadroniere.
Letztes Mal war ja noch Regenzeit, und die ging auch noch eine ganze Weile.
Das was nervt ist eigentlich nicht der Regen, denn den haben wir gut unter Kontrolle. Meistens jedenfalls. Da es ja nicht den ganzen Tag regnet, geht man halt raus, wenn gerade kein Wasser kommt.
Es ist aber nicht so dass hier, wie in anderen Monsungegenden, man die Uhr nach dem Regen stellen kann. Nein, der Regen kommt wie er lustig ist. Und da liegt die Schwierigkeit. Regenlöcher abzupassen!
Nun, wie eingangs erwähnt klappt das bei uns ganz gut, und meistens kommt das Wasser erst wenn wir wieder zu Hause sind. Wenn nicht, hat mann immerhin eine Gratisdusche verpasst bekommen.
Was nervt ist die Feuchtigkeit!
Bei beständigen 32 – 35 Grad Außentemperatur (bischen lustig der Begriff. Hier ist alles Außen, da die wenigsten Häuser Fenster haben, die man verschließen kann.) ist es halt immer feucht. Und zwar alles!
Angefangen vom Sofa, über das Bett bis hin zu allen Klamotten, und auch einem selbst.
Das ist der Grund, warum es keine Kleiderschränke gibt. Es verschimmelt einfach alles, was man übereinander in einen Schrank legen würde. Also werden im Zimmer (bei uns im Schlafzimmer, meistens im Wohnzimmer, oder auf der überdachten Veranda) die Sachen alle aufgehängt, und über irgend ein System möglichst auf Abstand gebracht.
Wie Jani mir versichert hat (ich dachte echt erst die spinnt doch) ist das absolut notwendig, da alles was sich berührt auch schimmelt. Platzsparend ist das zwar nicht, aber dafür sehr übersichtlich am Morgen!
A Propos übersichtlich! Wenn ich morgens aufwache, und den Kopf nach rechts drehe, sehe ich Palmen! Ich habe mich auch nach 7 Monaten noch nicht sattgesehen. Palmen am Morgen. Grandios!
Da man halt in alle Häuser gucken kann, weiß man auch immer, was der Nachbar an neuen Klamotten hat. Wichtige Info könnte man denken. Aber weit gefehlt.
Den Myanmaren interessiert das einen Scheiß. Erstens würde es Ihnen wohl nicht in den Sinn kommen in andere Häuser zu sehen, und wenn man sieht in was für Klamotten hier rausgegangen wird....
Ach ja, es ist übrigens sehr schwer hier an einen mittelgroßen Spiegel zu kommen. Eigentlich auch logisch.
Das hier wird jetzt kein Armenbashing a la: Na ja, sieht man schon das die Hartz 4 kriegt.
Es geht nicht darum, das Klamotten alt oder abgetragen oder so sind. Eher lustig zum Beispiel ist die Angewohnheit etwas zu tragen, das wir am ehesten als Schlafanzug bezeichnen würden. Gerne mit Hello Kitty oder Manga oder ähnlichen immer bunten Motiven bedruckt.
Und es sind erwachsene Frauen und Männer, die damit auf die Strasse gehen. Macht die Srassen jedenfalls bunt. Andererseits haben viele Frauen geschneiderte Kostüme an, die sehr schön (aus Stoffen mit traditionellen Mustern) sind, aber bei denen sich der Europäer fragt, wie man es darin aushält, bei 35 Grad und 95% Luftfeuchtigkeit.
Um es noch rätselhafter zu machen, sind die Stoffe natürlich alle aus feinster Kunstfaser. Etwas das ich niemals auf meine Haut lassen würde. Aber da bin ich eben die Memme, und die Frauen hier ein ganz anderes Kaliber.

Männer haben es wie immer leicht. In der Regel wird ein Passo (Männerlonghi) getragen, und oben rum ist es egal. Stilvoll mit Hemd, oder eben Unterhemd respektive nix.
In Sachen Gleichberechtigung und Genderfragen ist auch hier noch viel Nachhohlbedarf. Das gilt natürlich nicht nur für die Klamotten. Ganz klar ist es in Kneipen oder Teehäusern, wo sich die Männer die Zeit vertreiben, wärend die Frauen zu Hause Kinder betreuen und Kochen. Oder dann beim Essen, wo zuerst die Männer essen, und die Frauen dann den Rest ihres gekochten Mahls verzehren.Um die Finanzen wiederum kümmert sich in der Regel die Frau. Und Vatti fragt, ober er noch ein paar Kyat bekommt um saufen zu gehen.
Eigentlich auch nicht so anders als in Schland.

Kommer wir zu etwas ganz Anderem.
Katzi!
Zuerst war ihr Name Tzutschi, weil sie immer so gerne getzutscht (Nuckelsimulation) hat. Vielleicht ist er das ja auch immernoch. Aber eigentlich wird Sie nur Katzi gerufen.
Diese Katze hat schon sehr viel durchgemacht. Sie ist ja erst ein Jahr, aber als Sie klein war, wurde Sie 2 mal von Hunden angefallen. Deshalb geht Sie auch kaum noch raus auf die Strasse. Beim zweiten Mal war Sie schon Schwanger, und wurde so stark gebissen, das man eigentlich nicht mit Ihrem Überleben gerechnet hat.
Aber bekannter Maßen haben Katzen ja 7 Leben. Und als Jani gerade den furchtbaren Entschluß gefasst hatte Katzi von ihrem Leiden zu erlösen, zeigte sie Kampfeswillen, und wurde verschohnt. Legenden besagen (Ich war noch nicht vor Ort, kenne die Geschichte also auch nur aus zweiter Hand), das Katzi an besagtem Tag doch tatsächlich auf eine Art Sessel gehüpft ist, und damit angezeigt hat, dass es noch zu früh ist sie zu ihren Ahnen zu schicken.
Schwein gehabt wenn man so sagen darf.
Das Sie dann Ihre Kinder im Klaeiderschrank bekam wisst ihr glaub ich schon. Jedenfalls wollten die Kleinen irgendwann natürlich mal aus dem Koffer, in dem Sie die ersten Wochen verbracht hatten. Natürlich liessen wir durch das ständige Gemitze und Gemaunze unsere steinernen Herzen erweichen, und befreiten die 4 aus ihrem unwürdigen, und mitlerweile auch vollgeschissen, Gefängnis.
Ein folgenschwerer Fehler. Lasst euch nie von diesen Süssen Kreaturen weichklopfen. Es sind wahre Teufel. Erst haben Sie alles vollgeschissen, und uns dann, sozusagen als Zugabe, auch noch angefangen die Moskitonetze zu zerstören.
„Die wollen doch nur spielen!“ sagt der Katzenliebhaber in mir, doch der mich selbst liebhabende Teil ruft nur:“ Oh Nein, die Moskitonetze, jetzt ist das Maß voll“ Alles klar, also zur Beruhigung erstmal die Maß gelehrt, und nachgedacht. Wir haben das Katzenklo, gefüllt mit Sand aus dem Garten, immer wieder hingestellt, wo die Kleinen hingeschissen haben.
Vorzugsweise dort, wo wir gerade unser Sofa (bestehend aus einer Art auf Schaumstoffmatratze, die wir in Bettzeug gestopft haben) stehen hatten. Also wir sind ständig mit unserem Sofa umgezogen, um die Katzen dort kacken zu lassen wo sie wollten. Aber es half nix. Und irgendwann riecht es in allen Ecken nach Katzenscheisse. Ich meine drei von vieren wahren Stubenrein, aber eine hat es nicht geschnallt. Und jetzt krieg mal raus welche.
Also Tagelang die kleinen immer wieder aufs Klo gesetzt, und zugesehen wie sie ihr Geschäft verrichten. „Ja ganz fein machst du das. Schön geschissen. So eine feine kleine“. Erbärmlicher kam ich mir selten vor. Nun ja, alles half nix, und nun sollten auch noch die Moskitonetze dran glauben.
Das ging zu weit. Eine Lösung musste her. Am besten eine Endlösung. Das muß mir als Deutschem doch was einfallen.
Die Lösumg präsentiert dan Jani, und so deportieren wir die Katzenkinder in die zum KZ (Katzenzentrum) umfunktionierte Küche.

Tschuldigung, aber ab und an muß ich dem Nazi in mir einfach mal lauthals in seine häßliche Fresse lachen. Funktioniert bei mir über solche Gedanken. Und ein ausgelachter Faschismus ist besser als gar kein Witz.

Die Katzenkinder haben es uns jedenfalls erstmal gedankt, und von da an nur noch das Klo benutzt. Nun muß man sagen, das ich das Katzenklo nach draussen gestellt habe, da ja keiner in der Küche eine Toilette will.
Das ist der neue Bericht. Rest folgt gleich. (kiss)
Als Folge davon durfte ich dann eine Plane über dem Klo anbringen, da es ja andauernd regnet. War kein Problem, denn durch mein verwandschaftliches Verhältniss zu meinem Vater (ein begnadeter Planenspanner. Es heißt er hat früher bei VW als Planer gearbeitet. Ich habe nie Verstanden, wo die irgendwelche Planen zu spannen hatten, aber was solls) war ich natürlich in der Lage ein ganz wundervolles Dach für die kleinen Scheisser zu konstruieren.
Aber mal ehrlich, Ich glaube Ma Myint hat sich nur gedacht, das wir komischen Vögel aus diesem fremden Land wohl nicht mehr alle Latten am Zaun haben. Erst ein Klo für die Katzen (wie unsinnig. Die könne doch raus. Gibt ja nichtmal ne Tür.) und dann auch noch überdachen. BUHAHAHAHA!!!

Die einzige Sorge die uns noch blieb war die, wo hin mit den Süßen, wenn sie größer sind. Unmöglich mit 5 Katzen in unserem Haus. Jedenfalls für uns beide unvorstellbar. Ein Glück, dass wir uns da einig waren.
Wie so oft lag die Lösung ganz nah, und so hat Ma Myint eines Tages erst 2 und dann 3 Tage später die anderen 2 Katzenkinder mitgenommen. Laut ihrer Aussage geht es allen gut.
Unsere Katzi hingegen hat noch ein bis zwei Tage nach ihren Kindern gesucht, dann aber aufgegeben und sich mehr auf uns konzentriert. Mitlerweile schläft sie nachts mit in unserenm Bett, und liegt auch sonst am liebsten bei einem von uns. Und dabei sieht sie so süß aus. Mit raushängender Zunge und den Pfötchen vorm Gesicht und so...

Oh mein Gott, was schreibe ich denn da. So ein gesäusel. Furchtbar. Ich entschuldige mich.
Auch bei mir selbst. Denn ich bin eigentlich ein ganz harter Kerl, und die Katze wird natürlich von mir nie gestreichelt, sondern nur angeleitet, wie man richtig kämpft, und sich gegen die verdammten Hunde verteidigt. Irgendwann geht sie nachts los, und reißt mit ihren messerscharfen Krallen, denn dämlichen Kläffern die Stimmbänder raus, damit Vatti endlich Ruhe hat.
Kampfkatze eben! Oder Kamikatze. Oder...
Ach da ist sie ja gerade. „Komm schön zun Vatti aufen Ahm bei, liebham!“
Ein leichtes Schamgefühl überkommt mich, ob meiner Worte.

Egal, denn es gibt auch Lustiges zu berichten. Unsere erste Reise an den Strand zum Beispiel.
Das Reisen hier ist nicht immer einfach, und zumeist mit viel Zeit verbunden.
Wer mal einen Globus zur Hand nimmt (oder auch Google-Earth) kann sehen, dass zwischen Bogalay, und Chaungtha vielleicht 120 Km Luftlinie liegen. Aber man sieht auch, da wir ja im Delta sind, dass sehr viele Flüsse und Flußarme (eigentlich alles Flußarme des Ayerwaddy) dazwischen liegen.
Und hier ist das Problem. Gäbe es überall Brücken, so könnte man direkt, und damit in vielleicht 4-5 Std., nach Chaungtha fahren. Aber zum Zeitpunkt unserer ersten Reise gibt es nur die Möglichkeit über Yangon zu fahren. Das wiederum bedeutete 2 Reisetage. Also erster Tag Yangon, dort ein Ticket kaufen um am nächsten Tag früh morgens nach Chaungtha zu fahren.
Früh morgens heißt, das uns ein Taxi um Punkt 4 Uhr vom Guesthouse in Downtown abholt, um uns durch fast die gesamte Stadt zum Busbahnhof zu vehikelieren. Dort fährt dann der Bus dann um 6 Uhr ab. Also ganz relaxt in den Strandkurzurlaub. Erst geht die Fahrt wieder durch die schönen Reislandschaften des Deltas, bis man in Pathein (bekannt für seine bemalten Papierschirme) um 11 Uhr  ankommt. Myanmarer machen auf Reisen, die länger als 4 Stunden dauern gerne , irgendwo wo es etwas zu essen gibt, eine mindestens 30 minütige Pause. Also in Pathein Pause.
Wir wären gerne schon in Chaungtha, das auch nur noch ca. 40 Km weit weg ist. Kann ja nicht mehr lange dauern.

Weit gefehlt. ca. 2,5 Stunden braucht der Bus dann für die 40 Km. Es geht auf einer Achterbahnfahrt durch bergige Landschaften. Sehr schön, aber irgendwann will man halt mal ankommen! Erst recht, wenn im Bus auch noch ausgibig gebetelt, und gekotzt wird. Leckere Geruchsmelange!
Soweit ich mich erinnern kann, waren wir die einzigen Ausländer im Bus und so war es kein Wunder, dass der Manager vom Guesthouse uns sofort erkannt hat. Der schlaue Reisende reserviert! Im Reiseführer war von einer Anlage die Rede, die aus Bambushütten besteht, und ein wenig außerhalb des Ortes in einer Bananenplantage liegt. Nacht in einer Hütte 25 $. Das geht.
Wir werden also mit Mopeten den Berg hoch zum Golden Hill Garden (Hier ist immer alles golden!) gefahren.
Empfangen wird man sehr freundlich, bekommt erstmal einen Tee auf die Veranda gestellt, und gleich darauf das georderte Bier serviert. Herrlich!
Das ganze ist eine wirklich wunderschöne Anlage mit 15 Hütten, Möglichkeit etwas zu essen, und ca. 5 Minuten zu Fuß zum Strand.
Kein Strand aus dem Bilderbuch, aber echt schön. Typisch Burmesisch allerdings, das die ganze Zeit Moppeds über den Strand gurken. Nicht das das keinen Spaß machen würde, aber da liegst du als Bleichgesicht und genießt den einsamen Strand und ständig knattern die Dinger an dir vorbei. Wohin bloß?
Egal, erstmal ins Wasser und beim nächsten Regenschauer wieder raus. Ist ja noch Regenzeit!
Dadurch allerdings auch sehr wenig los.
Super, denn wenn wir Reisen gehören wir natürlich auch der Spezies an, die gerne an den schönsten Orten ist, die man bequem (Definitionsfrage) erreicht, mit gutem Service, günstig und dann am besten noch alleine sein. Touristen sind scheiße! Vor allem die Anderen!
Wir jedenfalls hatten bis hierhin immer Glück, und so sollte es auch bleiben. Unsere Nachbarn sind Myanmaren aus Yangon, und schenken uns erstmal einen Haufen Feuerwerk. Das ist hier sehr angesagt, wie wir später noch feststellen dürfen.
Abends dann ein Fläschchen Rum aus Mandalay, der komischer weise nicht mit dem 7-Jährigen aus Cuba mithalten kann, und ein leckeres Kartoffelcurry. Dann einsam in den Bergen zur endlich mal ruhigen (keine Mönche, keine jaulenden Hunde) Nachtruhe.
Wieder weit gefehlt! Furchtbare Diskomusik beschallt uns bis gegen zwei Uhr, und an Schlaf ist für mich mal wieder nicht zu denken. Die spinnen doch, die Burmesen!
Aber herrlich ist es trotzdem, am nächsten morgen auf die kleine Veranda zu gehen, und in diesen tollen Bananenhain zu schauen. Dann natürlich noch vor dem Frühstück ein Bad im Meer. Was will man mehr.
Vielleicht eine kleine Wanderung zur nächstgelegenen Strandpagode! Wie es bei uns schon Tradition ist gehen wir natürlich zur Mittagszeit los. Ist schließlich die beste Zeit. Schön warm und so. Es geht also von einem einsamen Strand zum nächsten, und irgendwann hab ich keine Lust mehr.
Jani treibt mich aber an weiterzugehen, und so erreichen wir fast die Pagode, die doch so nah aussah. Aber plötzlich sieht es so aus, als kann man nich mehr weiter. Alles sehr Felsig, und kein richtiger Weg. Schreckt aber so kleine Abenteurer wie uns nicht ab. Zum Glück, denn kaum haben wir die Felsen umrundet bietet sich ein ebnso schöner wie grotesker Anblick.
Ein weißer Bilderbuchstrand mit ein paar Hütten, und lauter Myanmarer, die sich mit einer Meerjungfrauenstatue fotogrfieren lassen. In den Hütten gibt es frische Kokosnüsse, oder ganz wie es uns beliebt kaltes Myanmar Bier zu schnabulieren. Als zusätzliche Attraktion sind noch ein paar Pferde zum reiten angekarrt worden.
Die Myanmarer nehmen dieses Angebot gerne an, und so können wir beobachten, wie erwachsenen Männer, vermutlich zum ersten Mal, auf kleinen Pferden den Strand entlangreiten. Jetzt ist auch das Rätsel gelöst, wo die alle mit ihren Moppeds hinwollten, die über den Strand bei unserer Hütte gedüst sind.


Gebadet wird natürlich in voller Montur, und mit großen LKW-Schläuchen. Schwimmen können nämlich nur die wenigsten. Ein Umstand, der uns einen Tag später noch viel Spaß bereiten soll.
Da besuchen wir nämlich die andere Seite des Strandes. Es ist sozusagen der Stadtstrand. Und der Endet in einer Landzunge, die ein Fischerdorf beherbergt.
Hört sich jetzt fast pitoresk an, und irgendwie ist es auch so. Wenn nur nicht der Müll wäre! Alles an Plastik wird hier einfach vors Haus geschmissen. Die Flut holt es sich dann, und bringt es auch wieder.
Zusätzlich dazu gibt es noch große Flächen auf Stelzen. Hier legen die Fischerboote an und werden entladen. Der Fisch wird dann zu etwas das aussieht wie Fledermäuse aufgeschnitten. Wo kommen die Gedärme und der Rest hin? Natürlich in den großen natürlichen Mülleimer. Die Filets werden an Ort und Stelle getrocknet und verströmen den süßlichen Greruch von Totem.
Würde ich Fisch mögen könnte ich mich hier wohlfühlen. Tu ich aber nicht.
Also geht es weiter den Strand wieder hoch. Hier entfaltet sich das bunte Treiben des Myanmarischen Strandlebens. Alle sitzen auf viel zu kleinen Stühlen herum.
Der Asiate ans sich ist ja eher klein, wie der Engländer eher häßlich und der Franzose Rotnasig.......
Aber selbst für einen kleinen Myanmarer sind die Kinderstühle eigentlich zu klein. Sieht auf jedenfall lustig aus. Ist aber nicht lustig zu sitzen.
Am Strand werde ich dann von einem sehr dunklen Mann angesprochen, der ein paar wenige Worte Englisch kann und gefragt, ob wir uns nicht zu Ihnen setzen wollen. Mein doch immernoch sehr deutsches Herz rät ertsmal zur Zurückhaltung, aber die Neugier siegt, und so sitzen wir bald mit 6 Tamilischstämigen Myanmarern an einem winzigen Tisch und palavern auf Weltsprache (Hände und Füße spielen eine wichtige Rolle). Es wird auf jeden Fall viel gelacht und der Müll (Zigarettenschachteln, Flaschen etc.) wandert lustig unter den Tisch.
Da gerade Ebbe ist hat der Strand fast epische Ausmaße. Wir trinken, quatschen und essen eine Kleinigkeit. Mir graust es schon vor der Rechnung! Die habe ich aber wie so oft ohne den Wirt gemacht!
Erstmal gehen wir jedenfalls ins Wasser schwimmen. Oder was die halt so schwimmen nennen.
Als Jani dann den toten Mann macht ist das erstaunen auf Seiten Myanmars groß.
Das geht doch gar nicht und ist eigentlich unmöglich. Ich zeige aber gleich darauf das es schon möglich ist, und die offen Münder sind ein gerechter Lohn für unsere Mühen.
Jedenfall versuchen wir unseren Freunden beizubringen wie einfach das doch ist. Ganz großes Kino, und wir versuchen es immer wieder mit arsch hochalten und allem. Fast glaube auch ich daran, dass es eigentlich unmöglich ist bewegungslos im Wasser zu liegen und nicht zu ersaufen. Dann besinne ich mich eines besseren, und merke, dass es nur mit Angst nicht geht. Aber versuch mal einem erwachsenen Mann, der deine Sprache nicht versteht, die Angst zu nehmen.
Syssiphos übernehmen sie!
Auf alle Fälle haben wir eine menge Spaß, und wieder beschleicht mich das schöne Gefühl richtig zu sein.
Langsam wird es Abend, die Flut kommt und holt sich den Müll, während wir Meter um Meter mit unserem Tischensemble Richtung Festland mäandern.  Die Tamil Comunity beschließt, dass es Zeit ist sich dem Abendessen zu widmen, welches sie schon am morgen bei einer netten Dame bestellt haben. Schnell wird ihr mitgeteilt, das wir vorhaben in der Hütte der Gruppe zu speisen, da man sich ja auch noch Duschen muß. Zu der Rechnung, vor der ich mich so fürchtete dürfen wir auf gar keinen Fall etwas dazugeben. Wir sind eingeladen und damit Sense.
Und zwar für den Rest des Abends. Inklusive eines I love Chaungtha T-Shirts für Jani, da ihr eigenes beim baden ja naß geworden ist. Vor der Hütte erscheint die Dame mit dem Abendessen wieder, und nach langwieriger Diskussion darf sie unverichteter Dinge wieder gehen, und soll später zum Strand kommen, da man gedenkt dort zu speisen. Sie fängt an mir leid zu tun, aber nimmt das ganze mit viel Gleichmut hin. Ist hier halt so. Der Kunde ist König.
Wir sitzen bei anständigem Alkohol wieder am Strand, und neben uns ist eine riesige Karaokeanlage aufgebaut. Die kann man sich mieten, und sowohl Jani als auch sind froh, dass der Kelch an uns vorbei gegangen ist.
Andererseits, bei dem gekrächze das unsere Nachbarn dann ablassen, hätten auch wir uns nicht schämen müssen. Ein Heidenspaß! Vor allem für uns. Die Essensfrau kommt wieder, es wird diskutiert, und sie darf nochmal später wiederkommen. Ich denke, dass jetzt doch langsam mal der Gedultsfaden reißen dürfte, aber nix, der muß aus Spinnenmaterial gemacht sein. Nur, und nur so ist zu erklären, dass sie auch diesmal von dannen zieht, ohne uns mit wilden Flüchen  zu bedenken.
Da die Flut schon wieder weniger wird, ist unsere Bewegungrichtung diesmal langsam dem Meer zugewandt, und ein Lagerfeuer rundet die ganze Sache ab. Ich darf mit Samir (der mich angesprochen hat) tanzen, und damit zur Belustigung der Runde beitragen.
Das Essen kommt wieder, und da diesmal alle zu besoffen sind um zu diskutieren, wird die Dame endlich ihr leckeres Mahl los. Zufrieden sackt der erste der Gruppe auf seinem Kinderstuhl zusammen, und wir beschließen den Abend zu beenden. Alles Ausgetrunken, Aufgeraucht und gegessen.
Das Moppetentaxi, welches uns dann auf den Berg bringt wird natürlich auch noch von unseren Freunden bezahlt. Ungeachtet unserer Proteste. Das nenn ich Gastfreundschaft. Da ich mitlerweile auch eine funktionierende Telefonkarte hab tauschen wir unsere Nummern und hoffen uns mal in Yangon wiederzutreffen. Was für ein Tag!
Wir lernen am nächsten Tag dann noch den Sebastian aus Leipzig kennen, der nur einen Kurztripp nach Myanmar macht. Er will vielleicht noch nach Bagan, kann sich aber auch vorstellen uns für 2-3 Tage zu besuchen. Real Myanmar halt.

„Hier, meine Nummer. Wenn Du es Dir überlegst, ruf einfach an und komm vorbei. Ist echt schön bei uns.“
„Alles klar, danke schonmal, und ich werds mir überlegen. Ich gehe dann erstmal zum Beach“

Pause

Ich überlege kurz und frage mich ob es das richtige ist jemanden einzuladen, der „zum Beach“ will, aber verwerfe den Gedanken dann, da ich gerne auch mal Gastfreundlich sein will. Irgendwas muß man ja auch mal lernen. Danke Samir!
Zurück geht es wieder morgens früh mit dem Bus nach Yangon, der „ganz shure“ an der Central Station anhält.
Mitten in Yangon stoppt der Bus und nachdem alle ausgestiegen sind, wir aber, da wir noch nicht an der Central Station angekommen sind, sitzenbleiben kommt der Fahrer zu uns und gibt uns per Handzeichen zu verstehen doch auszusteigen. Das wir Mantramäßig immer wieder „Central Station“ blöcken juckt ihn nicht im geringsten.
Anstatt sich zu streiten, und uns aus dem Bus zu werfen, geht er einfach wieder wechselt ein paar Worte mit seinem Beifahrer, und schaltet kurzerhand die Innenraumbeleuchtung aus. Wir sitzen noch ein wenig ratlos herum, und beschließen dann, das das wohl „Leck mich“ auf Myanmar heißt, steigen aus und nehmen ein Taxi zur Central Station. So nimmt ein wunderbarer Kurzurlaub sein Ende, und am nächsten Tag in Bogalay sitzen 2 Langnasen geschafft aber glücklich mit ihren Katzen auf dem Sofa und harren der Dinge, die noch kommen werden.

Ich hoffe, dass ich es schaffe regelmäßiger zu schreiben, und gebe ab an die Werbung

Bitte leitet die Webadresse an die Leute weiter, von denen Ihr wisst, dass sie mich kennen, und auch an die, die Interesse an dem Geschreibsel haben könnten.
Ich bin auf Skype ab und an als Cliffi666 zu finden, und offen für Anregungen und Kritik unter clifford.clavin@web.de
Feel free to contact, but don`t expect reply :)


Love Cliffi!
Teil 3 MyanmarTeil 5